Die Haltung von Amano-Garnelen im Aquarium

Haltung von Amano-Garnelen

Amano-Garnelen sind nicht umsonst seit langer Zeit sehr beliebt in der Aquaristik: Sie sind groß, aktiv und lassen sich toll beobachten. Zudem lassen sich Amanos mit vielen anderen Tieren problemlos vergesellschaften und sind hervorragende Algenfresser im Aquarium. Hier findest du alles über die Haltung von Amano-Garnelen.

Die Amano-Garnele: Groß, schnell und toll zu beobachten

Die Amano-Garnele heißt übrigens so, weil sie nach Takashi Amano benannt ist, der die Garnele in der Aquaristik so bekannt gemacht hat. Sie heißt also nicht Armano-Garnele, wie man oft liest. Sondern Amano.

Andere Namen sind auch Yamatonuma-Garnele oder Yamato-Garnele, lateinisch Caridina multidentata.

Beschreibung

Die Amanogarnele (Caridina multidentata) ist eine mittelgroße Süßwassergarnele, die ursprünglich aus Japan stammt. Sie erreicht eine Körperlänge von etwa 4 bis 5 Zentimetern, wobei die Weibchen tendenziell etwas größer als die Männchen werden und bis zu 6, im Einzelfall bis 7 cm lang werden. Ihr Körper ist schlank und leicht gebogen mit langen, dünnen Beinen.

Amano-Garnele mit dem typischen Muster auf der Seite
Amano-Garnele mit dem typischen Muster auf der Seite

Optisch zeichnet sich die Amanogarnele durch eine transparente bis leicht bräunliche Körperfarbe aus. Diese Transparenz lässt die inneren Organe leicht durchschimmern, was ihr ein interessantes und einzigartiges Aussehen verleiht. Entlang des Körpers zieht sich eine Reihe von Punkten und Strichen, die in dunklen, meist braunen oder schwarzen Farbtönen gehalten sind. Diese Markierungen verlaufen parallel zur Körperachse und können in ihrer Intensität variieren.

Einige Amanos haben auch einen stark ausgeprägten Rückenstrich
Einige Amanos haben auch einen stark ausgeprägten Rückenstrich

Die Antennen der Amanogarnele sind lang und dünn, oft deutlich länger als der Körper selbst, und dienen ihr zur Orientierung und Kommunikation im Wasser. Ihre Augen sind verhältnismäßig groß und schwarz, was ihr einen wachen und aufmerksamen Ausdruck verleiht.

Aktive Clowns

Insgesamt wirkt die Amanogarnele filigran und elegant, mit einer gewissen Leichtigkeit in ihrer Bewegung, die sie zu einer beliebten Wahl für Aquarienbesitzer macht.

Die Garnelen sind häufig im Aquarium unterwegs, grasen alles ab und können sehr schnell schwimmen, was sie auch gerne tun. Eine ausreichende Aquariengröße ist deshalb wichtig, mehr dazu im nächsten Punkt.

Haltung von Amano-Garnelen

Hier findest du die wichtigsten Punkte, die du bei der Haltung von Amanos beachten solltest. Wichtig ist hier vor allem eine ausreichende Beckengröße, für diese großen, aktiven und aus Wildfängen stammenden Garnelen.

Wie groß sollte das Aquarium für die Haltung von Amano-Garnelen sein?

Viele Händler empfehlen für Amano-Garnelen ein Aquarium ab 60 cm oder 54 Liter. Dies ist aber fast schon zu klein für die großen, aktiven Garnelen. Ideal sind Aquarien mit mindestens 80 cm Kantenlänge. Diese Strecke kann eine Amano locker in einer Sekunde zurücklegen und tut das auch gerne und häufig. Vor allem wenn es im Aquarium nach Futter riecht und der Hunger erwacht, kommt Leben in die Bude 😊

Amano-Garnelen sind Wildfänge
Die Zucht von Amanos ist so aufwändig, dass so gut wie alle Amanogarnelen im Handel Wildfänge sind, die aus japanischen Bächen und Flüssen stammen. Man sollte ihnen deshalb erst recht auch im Aquarium ausreichend gewohnten Schwimmraum bieten.

Welche Wasserwerte brauchen Amanos?

Amano-Garnelen kannst du in weichem bis mittelhartem Wasser halten. Eine Gesamthärte bis 30 wird toleriert. Setze die Garnelen aber immer sehr langsam in ein neues Aquarium ein. Möchte man Fische einsetzen, kann man zügiger vorgehen. Garnelen brauchen lange zur Anpassung an neue Wasserwerte.

Wie setzt man Amanos ins Aquarium ein?

Am besten setzt du sie mitsamt dem Transportwasser vom Händler in einen Eimer und gibst über mindestens eine Stunde (besser länger) lang tropfenweise oder in kleinen Schlucken Aquarienwasser hinzu, bis das Volumen das dreifache erreicht hat. Dann kannst du die Garnelen ins Aquarium umsetzen.

Was fressen Amano-Garnelen?

Amano-Garnelen fressen Algen und weiden Bakterienfilme von Oberflächen ab. Sie fressen aber auch alles, was an Frostfutter, fertigem Fischfutter wie Flocken oder Granulat übrig bleibt. Und sie können sich auch ganze Wels-Tabs schnappen und wegschleppen.

Damit sie friedlich sind und sich im Becken nicht an anderen Mitbewohnern vergreifen, sollten sie ausreichend Protein erhalten. Entweder ein Garnelenfutter mit tierischem Anteil, oder gerne auch Frostfutter. Auch Lebendfutter wie Mückenlarven oder Wasserflöhe schnappen sich die Amanos hin und wieder, wenn man Fische damit füttert.

Zucht: Amano-Garnalen vermehren sich nicht im Süßwasser

In der Natur leben Amano-Garnelen zwar im Süßwasser, jedoch in Flüssen in direkter Meernähe. Das Weibchen trägt die befruchteten Eier unter seinem Bauch, bis die Larven schlüpfen. Die frisch geschlüpften Larven treiben dann mit dem Wasserfluss in küstennahe Brackwassergebiete, wo sie ideale Bedingungen für ihr Wachstum finden.

Nach einigen Wochen im Brackwasser durchlaufen die Larven eine Metamorphose und entwickeln sich zu kleinen Garnelen. Diese juvenilen Garnelen wandern dann zurück ins Süßwasser, wo sie weiter wachsen und schließlich die Geschlechtsreife erreichen.

Zur Vermehrung ist Brackwasser nötig
Amano-Garnelen tragen im Süßwasseraquarium zwar Eier, diese können sich aber nicht zu Garnelen entwickeln. Willst du Amanos züchten, lies dir am besten einige Zuchtberichte durch. Du benötigst dafür ein Brackwasserbecken.

Amanos als „Putztruppe“

In unserem Artikel darüber, warum Schnecken im Aquarium bekämpfen meist kontraproduktiv ist, haben wir auch schon darüber gesprochen, welche Vorteile eine „Putztruppe“ im Aquarium hat.

Schnecken, einige Arten von Zwerggarnelen und auch die Amano-Garnele gehören zu den Tieren, die gerne überschüssiges Futter, Algen und abgestorbene Pflanzen fressen. Sie halten Dein Aquarium also sauber.

Das heißt nicht, dass man seltener das Aquarium reinigen muss. Es heißt aber, dass sich weniger Mulm ansammelt, weniger Nährstoffüberschuss entsteht und dass das Algenwachstum eingeschränkt wird.

Vergesellschaftung bei der Haltung von Amano-Garnelen: Mit welchen Fischen, Garnelen und Krebsen kann man sie halten?

Amano-Garnelen sind groß und fressen auch tierisches Futter. Sie können kleinen Aquarienbewohnern und Jungfischen also tatsächlich auch nachstellen. In aller Regel sind sie aber friedlich und lassen sich dadurch mit vielen unterschiedlichen Tieren gut vergesellschaften.

Mit welchen anderen Garnelen kann man Amano-Garnelen zusammen halten?

Amanogarnelen kannst du mit fast allen anderen, friedlichen Garnelenarten zusammenhalten, zum Beispiel mit Neocaridina.

Mit welchen Fischen kann man Amano-Garnelen zusammen halten?

Amanogarnelen kann man mit fast allen friedlichen Fischarten in einem Gesellschaftsaquarium halten. Größere Fische, die sie als Beute ansehen könnten, sollten nicht mit Amanos vergesellschaftet werden.

Kann man Amanos mit Krebsen und Schnecken halten?

Alle Schnecken lassen sich gut mit Amanos halten. Allerdings kann es vorkommen, dass die Amanos sich die ein oder andere kleine Schnecke schnappen. Auch die Haltung mit Zwergkrebsen und größeren Krebsarten funktioniert meist gut, informiere dich aber hier noch genauer für die spezielle Krebsart, die du halten möchtest.

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