Heute klären wir die Frage: Welches ist das größte Aquarium in Europa? Vielleicht ist dir aufgefallen: Nur ein einziges der größten Aquarien der Welt, über die wir schon berichtet haben, liegt in Europa. Das heißt aber nicht, dass Europa nicht noch viel mehr spektakuläre Großaquarien und Meerwasser-Schaubecken zu bieten hätte. Hier findest du die größten Aquarien in europäischen Ländern.
In einem separaten Artikel haben wir außerdem auch die größten Aquarien in Deutschland zusammengestellt.
Inhaltsverzeichnis
Sind Groß-Aquarien artgerecht?
Wie auch beim Zoo oder generell bei der Haltung von Tieren in Gefangenschaft (das gilt natürlich auch, wenn man sich daheim ein Aquarium einrichten möchte), muss man sich auch bei Großaquarien fragen: Welche Tiere kann man annähernd artgerecht halten? Und welche leiden in Gefangenschaft? Immerhin haben Fische ein Gehirn, können Stress empfinden und leiden, wenn sie ihren natürlichen Bedürfnissen nicht nachkommen können.
Delfine, Beluga-Wale und Orcas scheinen besonders unter dem Stress der Gefangenschaft zu leiden, da sie in komplexen Sozialgemeinschaften leben und weite Strecken am Tag zurücklegen. Auch die großen Haie lassen sich nur schwer artgerecht halten, selbst wenn es sich um das größte Aquarium in Europa handelt. Ob man Aquarien mit Orca- oder Delfin-Shows unterstützten möchte, muss jeder selber entscheiden.
Die 5 größten Aquarien in Europa
Hier haben wir die fünf größten Aquarien zusammengestellt, die es derzeit in Europa gibt. Natürlich könnten man die Liste noch verlängern, je nachdem ob man das größte Aquarium in Europa nach der Fläche, der Anzahl der Becken oder dem größten Becken definiert.
Bei unserer Auswahl findest du nicht nur das größte Aquarium in Europa, sondern ich habe für dich vor allem Aquarien zusammengestellt, die auch durch ihre Architektur, ihre spannenden Ausstellungen oder die naturnahe Nachbildung mariner Ökosysteme besonders beeindrucken.
Oceanogràfic (in Valencia Spanien)
Dieses Aquarium haben wir bereits in unserem Artikel über die größten Aquarien der Welt vorgestellt. Damit ist das Oceanogràfic nicht nur eines der größten der Welt, sondern auch das größte Aquarium in Europa.
Die Architektur des Komplexes, entworfen von Félix Candela, ist bemerkenswert und erinnert in ihrer Form an Elemente des Meeres. Besonders das Hauptgebäude mit seinem an eine Wasserlilie erinnernden Dach ist ein architektonisches Highlight.
Im Oceanogràfic werden verschiedene Ökosysteme der Weltmeere dargestellt. Besucher können durch Bereiche wie das Mittelmeer, das Rote Meer, die Arktis und Antarktis sowie die tropischen Meere wandern. Jeder Bereich ist thematisch gestaltet, um die spezifischen Lebensräume und deren Bewohner authentisch darzustellen.
Ein besonderes Merkmal ist der Unterwassertunnel, der durch ein großes Aquarium führt. Hier können Besucher Haie, Rochen und andere Fischarten aus nächster Nähe beobachten. Der Tunnel vermittelt ein Gefühl, als ob man selbst durch den Ozean schwimmt und bietet beeindruckende Perspektiven auf die Unterwasserwelt.
Das Oceanogràfic hat sich auch dem Naturschutz und der Forschung verschrieben. Durch verschiedene Bildungsprogramme und Initiativen wird das Bewusstsein für den Schutz der Meeresumwelt gefördert. Das Aquarium spielt eine aktive Rolle in der Aufklärung über die Bedeutung der marinen Ökosysteme.
Nausicaa – Centre National de la Mer (in Boulogne-sur-Mer, Frankreich)
Im Norden Frankreichs, an der Küste des Ärmelkanals, beherbergt dieses Aquarium ein riesiges Sichtbecken mit einem Volumen von 10 Millionen Litern. Es bietet eine Vielzahl von Meereslebewesen, darunter Hammerhaie und Mantarochen, sowie Europas größte Sichtscheibe, die 20 Meter lang und 5 Meter hoch ist. Damit gilt es als das zweit-größte Aquarium in Europa.
Der Gebäudekomplex ist so gestaltet, dass er die Verbindung zum Meer widerspiegelt. Besonders auffällig ist die große Glaskuppel, die einen weiten Blick auf den Himmel und das Meer ermöglicht und dem Besucher ein Gefühl von Weite und Offenheit vermittelt.
Im Inneren von Nausicaá werden verschiedene Lebensräume der Weltmeere dargestellt. Besucher können Ausstellungen über den Atlantischen Ozean, den Indischen Ozean, das Mittelmeer, die Polarregionen und die tropischen Gewässer erkunden. Jede Ausstellung ist detailreich gestaltet und bietet informative Einblicke in die jeweiligen Ökosysteme und deren Bewohner.
Das Nausicaá bietet zudem regelmäßig Vorführungen und interaktive Präsentationen. Hier werden Themen wie der Schutz der Meere, die Bedeutung der Biodiversität und die Auswirkungen des Klimawandels auf die Ozeane behandelt.
Oceanário de Lisboa (in Lissabon, Portugal)
Das Oceanário de Lisboa ist bekannt für sein zentrales 5-Millionen-Liter-Becken. Mit seinen transparenten Wänden bietet es Besuchern einen Panoramablick auf die Unterwasserwelt. Haie, Rochen, Barrakudas und viele andere Fischarten schwimmen in diesem riesigen Becken, das ein Gefühl der Tiefe und Weite des Ozeans vermittelt. Rund um das Hauptbecken befinden sich kleinere Becken, die unterschiedliche marine Lebensräume wie Korallenriffe oder die Polarregionen repräsentieren.
Das Aquarium liegt im Parque das Nações, einem modernen Viertel der Stadt, das anlässlich der Expo 1998 erbaut wurde. Das Aquarium selbst wurde von dem amerikanischen Architekten Peter Chermayeff entworfen und ist bekannt für seine innovative Architektur und seine umfassenden maritimen Ausstellungen.
Besonders beeindruckend ist auch die Ausstellung über die Polarregionen. Hier können Besucher Pinguine und andere Bewohner der kalten Gewässer beobachten und mehr über die einzigartigen Herausforderungen erfahren, denen diese Tiere in ihrem eisigen Lebensraum begegnen. Diese Ausstellung verdeutlicht die Anpassungsfähigkeit und Widerstandsfähigkeit der Lebewesen in extremen Umgebungen.
Acquario di Genova (in Genua, Italien)
Dieses Aquarium erstreckt sich über 27.000 Quadratmeter und beherbergt in 70 Großbecken 12.000 Tiere aus 600 Arten. Es bietet beeindruckende Ausstellungen, darunter Antarktisfische und Pinguine sowie virtuelle Realitätserlebnisse.
Es befindet sich im alten Hafen von Genua, einem historischen und kulturell reichen Teil der Stadt. Das Aquarium wurde 1992 anlässlich der Weltausstellung eröffnet und beeindruckt seither mit seiner Vielfalt und seinen umfangreichen Ausstellungen.
Das zentrale Becken ist das größte und stellt ein offenes Meer dar, in dem Haie, Rochen und große Fischschwärme zu sehen sind. Es bietet den Besuchern die Möglichkeit, diese faszinierenden Tiere aus nächster Nähe zu beobachten und ihre majestätischen Bewegungen zu bewundern. Rund um das zentrale Becken sind thematische Ausstellungen angeordnet, die verschiedene marine Ökosysteme darstellen. Dazu gehören das Mittelmeer, die Karibik, der Nordatlantik und die Tropen.
Den Blå Planet (in Kopenhagen, Dänemark)
Das größte Aquarium in Skandinavien heißt Den Blå Planet („Der blaue Planet“), hat 20.000 Fische in 53 Becken und umfasst ein zentrales Ozeanbecken mit 4 Millionen Litern Wasser.
Es liegt malerisch in Dänemark an der Küste von Kastrup und beeindruckt durch seine spektakuläre Architektur, die von den dänischen Architekten 3XN entworfen wurde. Das Gebäude ist so gestaltet, dass es aus der Vogelperspektive wie ein Wirbelsturm aussieht und symbolisiert die dynamische und kraftvolle Natur des Wassers.
Im Inneren von Den Blå Planet erwartet die Besucher eine faszinierende Reise durch die Weltmeere. Das Aquarium beherbergt zahlreiche thematische Ausstellungen, die verschiedene marine Ökosysteme und ihre Bewohner darstellen. Die Ausstellungen sind so gestaltet, dass sie die natürliche Umgebung der Tiere möglichst authentisch wiedergeben.
Ein Highlight ist die Nordsee-Ausstellung, die die heimischen Gewässer rund um Dänemark und ihre vielfältige Fauna präsentiert. Hier können die Besucher mehr über die Bedeutung der Nordsee für das ökologische Gleichgewicht und die menschliche Gesellschaft erfahren.